Leichtathletik-WM: Tag 6 und 7!

Was soll man sagen? Da ist sie dann doch, die erste Goldmedaille für die deutsche Mannschaft bei der Leichtathletik-WM. Und mit dieser haben wohl die wenigsten gerechnet.

Was war geschehen?

Es gibt einen neuen König der Leichtathletik, und dessen Name lautet Niklas Kaul. Mit 21 Jahren ist er nicht nur der jüngste Weltmeister im Zehnkampf, sondern auch der erste Gesamtdeutsche – ausgerechnet am Tag der deutschen Einheit. Die Bahn für Kaul war frei, nachdem etliche Favoriten – darunter der Weltrekordler Kevin Mayer –  entweder verletzt aufgeben mussten oder ihre Nerven nicht unter Kontrolle hatten. Was für ein Zehnkampf.

Etwas weniger dramatisch, aber dafür nicht weniger spannend war der Siebenkampf. Nach Jahren der Dominanz durch Nafi Thiam konnte sich schließlich Katarina Johnson-Thompson die Krone aufsetzen. Die Britin galt schon lange als Top-Talent, konnte aber nie so richtig die hohen Erwartungen erfüllen. Erst ein Ortswechsel sorgte für den gewünschten Erfolg: seit 2016 trainiert sie zusammen mit Kevin Mayer in Montpellier. Bereits letztes Jahr konnte sie die Silbermedaille bei der EM in Berlin gewinnen. Damals noch hinter Thiam.

Christina Schwanitz kann dank gestern nun einen vollständigen WM-Medaillensatz ihr eigen nennen. Mit einem wuchtigen Stoß auf 19,17 Meter gewann sie Bronze hinter der Chinesin Gong und der Jamaikanerin Thomas-Dodd. Erst 2017 brachte Schwanitz Zwillinge zur Welt, um dann direkt bei der EM in Berlin letztes Jahr den 2. Platz zu erreichen. Das 15-Euro-Bier hat sie sich auf jeden Fall verdient.

Historisches geschah ebenfalls im 400m-Finale der Frauen. Salwa Eid Naser setzte sich gegen die Top-Favoritin Shaunae Miller-Uibo durch. Und das in einer Wahnsinns-Zeit: 48,14 Sekunden bedeuteten die drittschnellste Zeit, die je über die 400m gelaufen wurden. Schneller waren nur Marita Koch aus der ehemaligen DDR und die Tschechin Jamila Kratochvilova in den 1980er Jahren – deren Leistungen gelten jedoch als doping-belastet. Als erster Britin seit 36 Jahren gelang Dina Asher-Smith der Gold-Coup über die 200m. Nachdem sie bereits in Berlin letztes Jahr Doppel-Europameisterin wurde, sprintete sie vorgestern 21,88 Sekunden zu einem britischen Rekord.

Kurioses in Doha

Die IAAF zeigte sich gestern zweimal von ihrer gnädigen Seite, als sie sowohl Orlando Ortega als auch Wojciech Nowicki je nachträglich eine Bronzemedaille zusprach. Doch was war geschehen? Das 110m Hürden-Finale endete am Mittwoch spektakulär. Mit Grant Holloway, der die Leichtathletik zugunsten einer NFL-Karriere vorzog, gab es einen Überraschungs-Weltmeister. Dies lag aber auch daran, dass Top-Favorit und Titelverteidiger Omar McLeod stürzte und dabei Orlando Ortega mit sich zog. Letzterer war bis dahin auf dem Weg zu einer sicheren Medaille. Nach Silber bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro und Bronze bei der EM 2018 kann Ortega nun auch seine erste WM-Medaille verbuchen.

Die Bronzemedaille im Hammerwurf kann Wojciech Nowicki dem Protest seiner Mannschaftsführung verdanken. Die bemängelte den ersten Wurf vom Drittplatzierten Bence Halasz. Zwar gab die IAAF den Polen Recht, wollte dem Ungarn jedoch die Medaille nicht wieder aberkennen. So gibt es nun im Hammerwurf zwei Bronzemedaillen-Gewinner.

Fragwürdige Trainerwahl

Die Kugelstoß-Weltmeisterin Gong Lijiao wurde zumindest bis 2017 von Dieter Kollark trainiert – langjähriger Trainer in der ehemaligen DDR, dem bis heute nicht nur Doping von Minderjährigen vorgeworfen wird, sondern der auch bis zum Fall der Mauer Stasi-Spitzel war. Und auch die Diskuswerferin Claudine Vita nimmt die Dienste von Kollark in Neubrandenburg in Ansprüche. Es ist eine Schande, dass diese DDR-Täter immer noch eine Rolle im heutigen Sport spielen dürfen.

Dopingland Marokko?

Die Sportschau berichtete gestern in einem Dreißigminüter über Doping in Marokko, welches auch den französischen Verband und den Europameister über 10.000m, Mourad Amdouni, betrifft:

Wer war mal gedopt?

Der Franzose Quentin Bigot galt als großes Hammerwurf-Talent, als man in seiner Dopingprobe 2014 Stanozolol fand. Anschließend wurde er vier Jahre gesperrt, zwei davon auf Bewährung. Ihm kam zu Gute, dass er umfangreich über die Hintermänner seines Dopingfalls auspackte. So beschuldigte er zum Beispiel seinen Trainer Raphaël Piolanti, Frankreichs Trainer des Jahres 2013, von ihm zum Doping angestiftet worden zu sein. Dieser wurde 2018 zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt, überdies ist er lebenslang gesperrt. Bigot gewann gestern WM-Silber.

Die Vorschau auf Tag 8

Aus deutscher Sicht steht heute sicherlich das Diskus-Finale der Frauen im Fokus. Mit Nadine Müller, Claudine Vita und Kristin Pudenz haben es alle deutschen Werferinnen in den Endkampf geschafft. Mit ganz viel Glück hat Müller sogar eine Medaillenchance. Gespannt sein darf man auch auf die Vorläufe der 4x100m Staffel der Frauen sein, da die deutsche Staffel die Weltjahresliste anführt. Allerdings fehlt mit Tatiana Pinto einer der Leistungsträgerinnen der Mannschaft.

Leichtathletik-WM: Tag 5!

Enttäuschung und Freude liegen manchmal so nah beieinander. So wie bei den beiden vierten Plätzen für die deutsche Mannschaft gestern Abend.

Was war geschehen?

Christin Hussong

Quelle: Ailura, Lizenz: CC BY-SA 3.0 AT

Obwohl es die beste Platzierung war, die ihr je bei einer Weltmeisterschaft gelang, konnte Christin Hussong im ARD-Interview ihre Enttäuschung nicht verbergen. Aber wer kann es ihr verübeln? Fünf Versuche lang lag sie im Speerwurf-Finale auf einem Medaillenplatz, bis die Australierin Kelsey-Lee Barber einen Wurf raushaute, der sie von Platz 4 auf den 1. Platz katapultierte. Die Chinesinnen, die bis dahin auf den ersten beiden Plätzen lagen, konnten nicht nachlegen. Und so war Barber, die sich kaum für das Finale qualifizieren konnte, auf einmal Weltmeisterin und Hussong auf Platz 4 zurückgefallen.

In einer anderen Gefühlswelt fand sich wohl Bo Kanda Lita Baere wieder, der bei seiner ersten WM-Teilnahme überraschend den 4. Platz im Stabhochsprung-Finale belegte. Dafür reichte eine übersprungene Höhe von 5,70 Meter. Die Medaillen machten dann Piotr Lisek, Armand Duplantis und Sam Kendricks unter sich aus. Am Ende gelang Kendricks gerade so die Titelverteidigung. Zwar überquerten sowohl er als auch Duplantis die 5,97 Meter, Letzterer hatte aber einen Fehlversuch zu viel auf seinem Konto. Was dem Wettkampf an erwarteten Höhen fehlte, machten die Athleten durch Spannung wieder wett.

Noah Lyles

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Was war sonst noch los? Noah Lyles gewann erwartungsgemäß die 200m, allerdings artete es mehr in Arbeit aus als er vorher wohl dachte. Den 4. Platz belegte der Brite Adam Gemili, der einem nur leidtun konnte. Noch überraschend und enttäuscht im 100m-Halbfinale ausgeschieden, zeigte er sich über die doppelte Distanz in starker Form. So sah er nach der Kurve wie ein sicherer Medaillenkandidat aus, ließ sich auf der Zielgeraden dann aber von Andre de Grasse und dem Ecuadorianer Alex Quiñónez abkochen. Bei den Frauen schieden alle drei deutschen Teilnehmerinnen im Halbfinale aus. Besonders ärgerlich ist dabei die Verletzung von Tatiana Pinto, die damit für die Sprintstaffel am Freitag und Samstag fraglich ist.

Neuer Weltmeister über die 800m ist Donovan Brazier. Der US-Amerikaner und Salazar-Schützling ließ sich von der gestern verkündeten Doping-Sperre seines Trainers anscheinend nicht aus der Fassung bringen, denn er siegte überlegen mit Meisterschafts- und US-Rekord. Die bisherigen Rekorde stammten aus dem Jahr 1987 bzw. 1985. Es stand allerdings schon vor dem Finale fest, dass es einen neuen Titelträger geben würde: keiner der Teilnehmer des WM-Finals 2017 konnte sich für das gestrige Rennen qualifizieren.

Gedopt? Ich?

Piotr Lisek, Gewinner der Bronzemedaille gestern im Stabhochsprung, war 2012 sechs Monate gesperrt. In seiner Dopingprobe von den polnischen Meisterschaften konnte die Stimulanz Methylhexanamin nachgewiesen werden. Er gab an, dass diese Substanz in einem Energydrink enthalten war, so dass die Sperre auf sechs Monate reduziert wurde.

Von Mai 2013 bis Mai 2014 war Lyu Huihui wegen einer Dopingsperre von jeglichen Wettkämpfen ausgeschlossen. Bei der Chinesin fand man das Diuretikum Hydrochlorothiazid. Gestern gewann sie die Bronzemedaille im Speerwurf.

Kristjan Pars ist zwar gestern in der Hammerwurf-Qualifikation ausgeschieden, aber als Olympiasieger von 2012 doch von Interesse. Er kehrt gerade wieder von einer Dopingsperre zurück, die im April letzten Jahres ausgesprochen wurde. Um welche Substanz es sich handelte, ist bis heute nicht bekannt. Er war für anderthalb Jahre gesperrt.

Neues von der IAAF

Internationale TV-Zeiten, der Beginn der Arbeitswoche und die politische Blockade Katars: das sind laut Organisationskomitee und Leichtathletik-Weltverband die Gründe für die desolaten Zuschauerzahlen im Khalifa International Stadium in Doha. Laut IAAF-Generalsekretär Jon Ridgeon seien die politischen Umstände bei der Vergabe der Weltmeisterschaft 2014 noch ganz andere gewesen. Heutzutage sei Katar im Mittleren Osten isoliert. Womit er ja nicht ganz Unrecht hat. Dennoch haben zumindest Bahrain und Saudi Arabien Sportler nach Doha geschickt.

Außerdem seien vor allem die Mittel- und Langstrecken bei den Zuschauern, welche hauptsächlich aus den afrikanischen Staaten kommen, beliebt. Und diese finden nun mal früher am Abend statt. Die Stimmung beim 5.000m-Finale der Herren am Montag war zum Beispiel ganz gut. Eine kleine Gruppe von Zuschauern machte kräftig Party. Dennoch konnte es nicht darüber hinweg täuschen, dass das Stadion fast leer war. Dies belegen auch die Zuschauerzahlen. Am Freitag und Samstag sollen ungefähr 11.000 Besucher die Wettkämpfe live miterlebt haben, den Tag darauf aber schon nicht mal mehr 8.000.

Die Leistungen der Sportler scheinen diese Zahlen aber nicht zu beeinflussen. Das Niveau der Wettkämpfe ist – zumindest innerhalb des Stadions – sehr hoch. Auch wenn bisher „nur“ ein Weltrekord erzielt wurde, fielen schon etliche nationale und kontinentale Bestmarken. Und das scheint auch das deutsche Publikum zu begeistern. Gestern begleiteten 5,20 Millionen Zuschauer das Wettkampfgeschehen am Fernseher. Damit holte sich die ARD den Tagessieg in der Primetime.

2 % sind zu wenig – Trainerinnen in der Leichtathletik

Gestern saß beim Stabhochsprung-Finale mit Christine Adams eine Frau als leitende Disziplin-Bundestrainerin auf der Tribüne. Man könnte jetzt denken: ja, und? Beschäftigt man sich jedoch intensiver mit der Leichtathletik (oder jeder anderen Sportart), merkt man schnell, wie rar gesät bis heute Trainerinnen sind. Von 37 BundestrainerInnen sind gerade einmal vier weiblich, und zwar die bereits genannte Christine Adams, Kathrin Dörre-Heinig (Marathon) sowie Brigitte Kurschilgen (Hochsprung) und Claudia Marx (400m Frauen). Glaubt  man dem Female Coaching Network liegt der Anteil von Trainerinnen bei der Leichtathletik-WM nur bei zwei Prozent. Auch wenn es nur eine Schätzung ihrerseits ist, erscheint diese Zahl doch sehr wahrscheinlich. Doch woran liegt das? Die Hauptgründe werden wohl wie so oft die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die schlechte Bezahlung sein.

https://twitter.com/FemaleCN/status/1177568576041029633

Das ist sehr schade, denn viele Beispiele zeigen, dass Trainerinnen ihrem männlichen Pendant in nichts nachstehen. Die nun so oft genannte Christine Adams trainiert zum Beispiel Bo Kanda Lita Baere. Caryl Gilbert-Smith führte Rai Benjamin zu einer Silbermedaille über die 400m Hürden, über die gleiche Distanz ist Joanna Hayes‘ Schützling Sydney McLaughlin eine heiße Medaillenanwärterin. Silber im Hochsprung gewann auch Yaroslava Mahuchikh unter der Leitung von Tetyana Stepanova. Erfolgreicher war nur Svetlana Abramova mit ihrem Schützling Anzhelika Sidorova – Gold im Stabhochsprung.

Die Vorschau auf Tag 6

Kai Kazmirek

Quelle: Samuel Blanck, Lizenz: CC0 1.0

Alle Augen werden heute auf Konstanze Klosterhalfen gerichtet sein, die sich im 5.000 Meter-Vorlauf für das Finale qualifizieren möchte. Man darf gespannt sein, wie sie den Fragen, die hoffentlich kommen werden, im Anschluss begegnen wird. Ansonsten ist heute der Tag der Mehrkämpfer. Bei dieser Leichtathletik-Weltmeisterschaft werden der Zehn- und Siebenkampf zeitgleich ausgetragen. So möchte die IAAF die Aufmerksamkeit noch mehr auf diese Disziplinen lenken. In Deutschland wird der Fokus dagegen hauptsächlich auf dem Zehnkampf liegen, da im Siebenkampf keine deutsche Starterin dabei ist. Mit Niklas Kaul und Kai Kazmirek sind dagegen aussichtsreiche Kandidaten am Start. Allerdings müssen die MehrkämpferInnen ihre Wettkämpfe in komprimierter Form austragen, da es ja keine Vormittags-Sessions gibt. Fünf Disziplinen innerhalb von sieben Stunden. Klingt nicht nach Spaß.

Es steht außerdem eine Reihe von Qualifikations-Wettbewerben an. Über die 1.500m versucht Caterina Granz, das Halbfinale zu erreichen. Die Kugelstoßerinnen um Christina Schwanitz, Sara Gambetta und Alina Kenzel sind ebenfalls im Einsatz. Zumindest Schwanitz sollte keine Probleme mit der Quali-Weite von 18,40 Metern haben. Ein Trio tritt auch im Diskusring an. Mit Nadine Müller, Claudine Vita und Kristin Pudenz haben alle von ihnen gute Chancen auf das Finale.

Die Sprint-Wettbewerbe legen auch keine Pause ein. Sowohl das 200m-Finale der Frauen (Dina Asher-Smith!) als auch das Finale über die 110m Hürden (Omar McLeod!) finden heute Abend statt. Im Hammerwurf-Finale ist leider kein Deutscher vertreten. Die beiden Führenden der Qualifikation, Wojciech Nowicki und Pawel Fajdek, werden übrigens von zwei Frauen trainiert.

Leichtathletik-WM: Tag 4!

Gestern gab es die erste Medaille für die deutsche Mannschaft, heute werden die Nachrichten um das Nike Oregon Project das Leichtathletik-Geschehen bestimmen. Doch bevor sich Sport.Politik ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt, gibt es hier erstmal einen Rückblick auf die gestrigen Wettkämpfe.

Was war los?

Der Moment des Abends war aus deutscher Sicht natürlich die Bronzemedaille von Gesa Felicitas Krause über 3.000m Hindernis. Nach persönlicher Bestleistung und deutschem Rekord war es deshalb auch nicht großartig verwunderlich, dass Krauses Trainer Wolfgang Heinig abends Besseres vorhatte als mit der Presse zu reden: „Sicherlich sollte man mich heute um Mitternacht nicht interviewen.“ Na dann mal Prost!

https://twitter.com/SportsMetatag/status/1178749020078055424

Ohne deutsche Brille war das Highlight des Abends aber sicherlich das 5.000m-Finale der Herren. Die Ingebrigtsen-Brüder, seit ihrer Kindheit von ihrem Vater auf Erfolg getrimmt, wollten unbedingt eine Medaille. Und beinahe wäre es Jakob Ingebrigtsen auch gelungen. Nachdem die Brüder das Renngeschehen zunächst von hinten gestalteten, starteten Filip und Jakob Ingebrigtsen nach circa der Hälfte der Strecke eine fulminante Aufholjagd, der erst auf der Schlusskurve von den Läufern aus Äthiopien und Kanada ein Ende gesetzt werden konnte. Letztlich belegte Jakob Ingebrigtsen den 5. Platz. Auf die IAAF ist dagegen Verlass: der 5.000m-Lauf wird nächste Saison nicht mehr Bestandteil des offiziellen Diamond League-Programms sein. Das gleiche Schicksal droht übrigens auch dem Dreisprung der Herren.

Der Diskuswurf wurde zu einer knappen Angelegenheit, bei der zumindest die Weiten ein wenig enttäuschend waren. Weltmeister Daniel Stahl und Fedrick Dacres warfen beide schon über 70 Meter diese Saison, kamen diesmal aber nicht über die 68 Meter hinaus. Martin Wierig kam dagegen auf einen für ihn sehr guten 8. Platz. Ohnehin war es ein erfolgreicher Abend für die deutsche Mannschaft, was die Qualifikationswettbewerbe angingen. Christin Hussong konnte sich als Gesamt-Zweite für den Speerwurf qualifizieren, bei den 200m erreichten sogar alle drei deutschen Sprinterinnen das Halbfinale – Tatjana Pinto und Lisa Marie Kwayie sogar mit persönlicher Bestleistung.

Im Hochsprung-Finale reichten 1,89 Meter für Imke Onnen leider nur für den 9. Platz, aber das Erreichen des Finales war ja schon ein großer Erfolg. Der Sieg ging mit 2,04 Meter erwartungsgemäß an die Russin Mariya Lasitskene. Diesmal hatte sie mit der jungen Ukrainerin Yaroslava Mahuchikh aber unerwartete Konkurrenz. Diese steigerte ihre persönliche Freiluft-Bestleistung nämlich einfach mal um 9 Zentimeter und stellte damit einen neuen U20-Weltrekord auf.

Doping-News des Tages

Die IAAF kann einem fast schon leidtun (jhaha, just kidding!). Dachte man, Berichte über fehlende Zuschauer, Korruption und fragwürdige Kameraeinstellungen wären schon schlimm genug, da kommt die USADA um die Ecke und packt den Doping-Hammer aus: Vier Jahre Sperre für Alberto Salazar, dem Cheftrainer des berühmt-berüchtigten Nike Oregon Projects, wegen des Handels mit Testosteron, der Manipulation von Dopingproben sowie der Verabreichung von Infusionen. Gerüchte und Berichte über Doping im NOP gab es schon lange – unter anderem von der WM-Zweiten über 10.000m 2007, Kara Goucher – nun ist die USADA zu einem Urteil gekommen. Salazar, selbst iin den 1980er Jahren dreifacher Sieger des New York Marathons, bestreitet selbstverständlich alle Vorwürfe.

Alberto Salazar

Quelle: Cal Hopkins; Lizenz: CC BY-SA 3.0

Das NOP wurde, wie der Name schon sagt, 2001 von Nike gegründet und stand von Beginn an unter der Beobachtung der USADA und WADA. Aushängeschild dieses Projektes war bis 2017 Mo Farah, der wegen zweier verpasster Kontrollen selbst Dopingverdächtigungen ausgesetzt war. Momentan trainieren in Oregon die 10.000m-Weltmeisterin von Doha, Sifan Hassan, und Konstanze Klosterhalfen. Die Anti-Doping Einheit der IAAF (AIU) verkündete heute auch dementsprechend, dass Salazar von der Weltmeisterschaft ausgeschlossen sei und den AthletInnen ein Kontaktverbot zu ihm auferlegt werde. Dies sollte zumindest offiziell nicht Klosterhalfen betreffen, da sie ja beim NOP-Co-Trainer Pete Julian trainiert. Man darf dennoch gespannt sein, wie die deutschen Medien mit ihr und dem Thema umgehen werden.

Zwei Athleten vom NOP, Clayton Murphy und Donovan Brazier, sind heute Abend übrigens im 800m-Finale am Start.

War da was?

Ajee Wilson, Zweite über 800m, wurde 2017 von der USADA des Dopings mit Zeranol freigesprochen, da sie dieses Steroid durch kontaminiertes Fleisch zu sich genommen haben soll.

Stop it!

Schon öfter gehört bei der TV-Übertragung der WM: Männliche Kommentatoren betiteln Athletinnen als „junge Dame“. Bitte hört doch einfach auf damit. Erstens erinnert das an ältere Herrschaften in den 1950er Jahren, zweitens sind das mit Anfang / Mitte Zwanzig gestandene Frauen, die alles in Grund und Boden laufen, springen und werfen. Es hört sich einfach respektlos sowie herablassend an und passt nicht mehr in unsere Zeit.

Die Vorschau auf Tag 5

Bei den Laufwettbewerben steht heute Abend sicherlich das 200m-Finale der Herren im Fokus. Der US-Amerikaner Noah Lyles ist der klare Top-Favorit. Immerhin kann er aus dieser Saison bereits eine 19,50 vorweisen, womit er nach Usain Bolt und Yohan Blake der drittschnellste Mann aller Zeiten über diese Strecke ist. Andre de Grasse und Titelverteidiger Ramil Guliyev darf man allerdings auch nicht außer Acht lassen. Bei den Frauen stehen die Halbfinals über 200m an. Hier wäre es eine Überraschung, wenn eine der deutschen Starterinnen den Finaleinzug schaffen würde. Sollte es aber einer von ihnen gelingen, hat Tatjana Pinto in ihrem Halbfinale wahrscheinlich die besten Chancen.

Die größte Spannung verspricht allerdings der Stabhochsprung der Herren. Hier sind gleich vier Athleten in der Lage, um Gold mitzuspringen: Europameister Armand Duplantis, Olympiasieger Thiago Braz, Piotr Lisek sowie Titelverteidiger Sam Kendricks, der dieses Jahr die Weltjahresbestleistung mit 6.06 Meter inne hat. Raphael Holzdeppe und Bo Kanda Lita Baere haben dagegen höchstens Außenseiterchancen. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist sicherlich das Ausscheiden von Renaud Lavillenie, der die letzten Jahre das Stabhochsprung-Geschehen maßgeblich bestimmte. Dafür hält aber sein Bruder mit dem Einzug in das Finale die Familienehre hoch.

Aus deutscher Sicht besonders spannend wird das Speerwurf-Finale der Frauen, denn Christin Hussong hat ausgesprochen gute Medaillen-Chancen. Sie war eine der wenigen in der Qualifikation, die mit den schwierigen Stadionbedingungen klar kamen. An der Chinesin Lyu Huihui führt aber wohl dennoch kein Weg vorbei. Außerdem versuchen Mateusz Przybylko sich für das Hochsprung-Finale und Martin Grau sowie Karl Bebendorf für das 3.000m Hindernis-Finale zu qualifizieren.

Leichtathletik-WM: Tag 3!

Gestern stand Tag 3 der Leichtathletik-WM in Doha auf dem Programm. Stabhochsprung, Dreisprung, das Finale über 100 Meter – sportlich gesehen fehlte es an nichts. Sport.Politik gibt einen kleinen Rückblick auf das Geschehen und wagt sich an eine Vorschau auf Tag 4 heran.

Was war gestern los?

Der gestrige Abend war geprägt von vielen hochklassigen Leistungen und emotionalen Momenten. Da war zum einen die unglaubliche Siegesweite von Christian Taylor im Dreisprung, der mit 17,92 Meter seinen vierten WM-Titel gewinnen konnte. Zum anderen lief Shelly-Ann Fraser-Pryce in 10,71 Sekunden eine Weltjahresbestleistung und damit ebenfalls zu ihrer vierten Goldmedaille über 100m. In Erinnerung bleiben wird jedoch der Stabhochsprung der Frauen. Und das hat mehrere Gründe: als erstes natürlich die großartigen Leistungen von Sandi Morris und Anzhelika Siderova, die sich Höhe um Höhe ein packendes Duell um die Goldmedaille lieferten. Bis 4,90 Meter gaben sich beide Athletinnen keine Blöße – mit ihrem Sprung über 4,95 Meter steigerte Siderova ihre Freiluft-Bestleistung um ganze 10 cm und überflügelte somit Morris. Der Moment des Abends gehörte jedoch Angelica Bengtsson, der bei 4,80 Meter der Stab brach. Schlimm genug, doch dann fand sie zu allem Überfluss ihre Stäbe nicht wieder. Also borg sie sich kurzerhand einen von der Französin Ninon Guillon-Romarin. Denn bei Stabbruch darf der Sprung wiederholt werden, und was macht Bengtsson? Überquert souverän die 4,80 Meter – Landesrekord. Bei 4,85 Meter war der Wettkampf für die Schwedin allerdings beendet.

https://twitter.com/EuroAthletics/status/1178613460537630721

Hmpf! Das Ärgernis des Tages

Zuerst einmal muss man sagen, dass die ARD und das ZDF die Leichtathletik-WM fast vollständig übertragen – sei es live im Fernsehen oder (einzelne Wettkämpfe) als Online-Stream. Die Einschaltquoten sind auch nicht allzu schlecht. Während am Samstagabend noch unterdurchschnittlich viele Zuschauer (2,72 Millionen, 10,5 Prozent Marktanteil) das Zweite einschalteten, erholte sich die Quote gestern wieder leicht mit 3,29 Millionen Zuschauern und 13,3 Prozent Marktanteil in der ARD. Doch vor allem in Bezug auf die „Live“-Übertragung gestern gibt es dann trotzdem etwas zu Meckern: nachdem von der Live-Berichterstattung auf ARD ONE ins Hauptprogramm der ARD geschaltet wurde, bot man dem Zuschauer bis auf das 100m-Finale der Frauen nur noch Konserve an. Anstatt also das hochklassige Dreisprung-Finale der Herren zu zeigen, wurde das ONE-Programm inklusive Kommentar eins zu eins in der ARD wiederholt – mit Live-Einblendung.

Im Gegensatz zu den TV-Quoten sind die Zuschauerzahlen im Stadion doch sehr traurig, aber nicht wirklich überraschend. Die Organisatoren versuchen zwar, mit Lichtshows darüber hinweg zu täuschen, aber ohne Erfolg. Das Stadion war bei dem 100m-Finale der Frauen fast leer:

Die Mütter des Tages

Die Mütter unter den Leichtathletinnen dominierten gestern die Berichterstattung. Und das zu Recht. Shelly-Ann Fraser-Pryce gewann zwei Jahre nach der Geburt ihres Sohnes Gold über die 100m und damit andere Mütter inspirieren.

Allyson Felix setzte noch einen drauf, indem sie gestern den Premierentitel mit der 4×400 Meter Mixed-Staffel der USA und damit ihren zwölften Weltmeistertitel gewann. Nach der komplizierten Geburt ihrer Tochter vor 13 Monaten setzt sich Felix für Schwangere und Mütter in der afro-amerikanischen Community ein, denn die Wahrscheinlichkeit, an schwangerschaftsbezogenen Komplikationen zu sterben, ist in den USA bis zu dreimal höher als bei weißen Frauen. Außerdem kämpft sie zusammen mit anderen Athletinnen gegen die Diskriminierung von Müttern im Sport – mit Erfolg, denn zumindest NIKE passte mittlerweile seine Verträge an.

Doping!

Shelly-Ann Fraser-Pryce zum Dritten! 2011 wurde sie wegen eines positiven Tests auf das Schmerzmittel Oxycodon für sechs Monate gesperrt. Sie gab Zahnschmerzen als Grund für die Einnahme an.

Chinas Liu Hong gewann gestern die Goldmedaille über die 20 Kilometer Gehen der Frauen. 2016 war sie für einen Monat gesperrt, nachdem ihr die Stimulanz Higenamin nachgewiesen werden konnte.

Die Vorschau für Tag 4

Das Highlight aus deutscher Sicht sind heute natürlich die 3.000m Hindernis mit Gesa Felicitas Krause. Mit ganz viel Glück ist vielleicht eine Medaille drin, wahrscheinlicher ist jedoch eher eine Platzierung um Rang 5 oder 6. Der deutsche Rekord, den sie diese Saison gelaufen ist, macht jedoch ein wenig Hoffnung auf die erste deutsche Medaille der Leichtathletik-WM.

Genau diese ist für Imke Onnen im Hochsprung-Finale ziemlich außer Reichweite. Klare Favoritin ist hier die Russin Mariya Lasitskene, die mit 2,06 Metern die Weltjahresliste anführt und seit 18 Wettbewerben ungeschlagen ist.

Martin Wierig hat als einziger Deutscher das Diskus-Finale erreicht, wo vielleicht eine Bronze-Medaille drin sein könnte. Den Sieg werden aber wohl der Schwede Daniel Stahl und der Jamaikaner Fedrick Dacres unter sich ausmachen. Ein Zweikampf wird auch das 400m Hürden-Finale der Männer: Titelverteidiger Karsten Warholm und Rai Benjamin konnten beide diese Saison unter der magischen Grenze der 47 Sekunden bleiben.

Ansonsten bleibt spannend zu sehen, ob die Ingebrigtsen-Brüder über 5.000 Meter eine Chance gegen die kenianischen und äthiopischen Läufer haben werden – es wäre zumindest eine kleine Überraschung. Die 200 Meter-Halbfinals der Männer sollten auch eine klare Sache sein. Allen voran Noah Lyles, Andre de Grasse und Ramil Guliyev, der Titelverteidiger, sind haushohe Favoriten.

Ansonsten sind noch die deutschen Speerwerferinnen in der Qualifikation unterwegs. Annika Maria Fuchs die erste Gruppe leider nicht überstanden, Christin Hussong sollte dagegen keine Probleme mit dem Erreichen des Finales haben. Und auch die 200 Meter-Sprinterinnen – Tatjana Pinto, Lisa Marie Kwayie und Jessica-Bianca Wessolly – haben gute Chancen auf den Einzug in das Halbfinale. Hierfür müssen sie entweder einen der ersten drei Plätze ihres Laufes erreichen oder eine der sechs schnellsten Laufzeiten haben.

News, News, News!

Diese Woche war auf und neben dem Sportplatz ganz schön viel los. Deshalb hier die News aus der Welt des Sports.

Handball: Deutsche Frauen erreichen Hauptrunde

25 Jahre ist es her, dass Deutschlands Handballdamen den letzten großen internationalen Titel gewinnen konnten – 1993 wurden sie Weltmeisterinnen. Mit dem gestrigen Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Tschechien (30:28) bewahrte sich die deutsche Nationalmannschaft die Chance auf den EM-Titel, um den es gerade in Frankreich geht. Nach dem furiosen Auftakt, als die deutsche Mannschaft direkt im ersten Spiel den Topfavoriten und siebenmaligen Europameister Norwegen besiegte, ist das Mindestziel Hauptrunde nun also geschafft. Dort warten neben Norwegen Nationen wie Spanien, die Niederlande und Ungarn.

Den deutschen Spielerinnen gelang es nun, zum vierten Mal in Folge die Hauptrunde einer Europameisterschaft zu erreichen. Die Mannschaft um Bundestrainer Henk Groener versucht außerdem, die Enttäuschung bei der Heim-WM letztes Jahr vergessen zu machen, als sie den 12. Platz belegten. Dies wird allerdings nicht sehr einfach, da sich die Mannschaft aufgrund diverser Rücktritte nach der WM auf junge Führungsspielerinnen verlassen muss.

EUROSPORT überträgt die Spiele der Handball-EM im Free-TV, das erste Spiel der Hauptrunde findet am Freitag (07.12.) um 18 Uhr gegen Spanien statt.

Turnen: US-Verband meldet Insolvenz an

Der US-Turnverband gab gestern auf seiner Internetseite bekannt, dass dieser Insolvenz anmelden musste. Der Schritt sei nötig gewesen, um weiterhin in der Lage zu sein, die US-TurnerInnen bestmöglich zu unterstützen und das Tagesgeschäft weiterzuführen. Außerdem könne man nur so den Schadensersatzansprüchen der Nassar-Überlebenden gerecht werden.

„Wir schulden es den Opfern ihre Ansprüche aufgrund der schrecklichen Taten der Vergangenheit vollständig und endgültig zum Abschluss zu bringen. […] Unser Sport ist dank des Mutes dieser Frauen sicherer und stärker. Der Insolvenzantrag und die beschleunigte Abwicklung dieser Ansprüche sind die ersten wichtigen Schritte, um das Vertrauen der Gemeinschaft zurückzugewinnen.“ (Kathryn Carson – Vorstandsvorsitzende US Gymnastics)

Der Insolvenzantrag von US Gymnastics ist nur eine weitere Konsequenz aus dem Larry Nassar-Missbrauchsskandal, nachdem das Nationale Olympische Komitee der USA bereits Schritte einleitete, dem US-Turnverband den Status als Dachorganisation abzuerkennen.

Feldhockey: WM in Indien

Derzeit findet im indischen Bhubaneswar die 14. Feldhockey-Weltmeisterschaft der Herren statt. Die deutsche Mannschaft setzte gestern schon ein erstes Ausrufezeichen, als sie die Niederlande, eine der Top-Favoriten, im zweiten Gruppenspiel mit 4:1 schlug. Davor gewann sie bereits gegen Rekord-Weltmeister Pakistan. Im dritten und letzten Gruppenspiel am Sonntag (09.12.,12:30 Uhr) wartet die Mannschaft aus Malaysia auf Deutschland. Trotz Platz sechs in der Weltrangliste gehört Deutschland zu den Titel-Favoriten – immerhin machten Deutschland, Australien und die Niederlande in den letzten zwanzig Jahren den Titel unter sich aus.

Eine Premiere feiert der neue Turniermodus, denn erstmals nehmen 16 Mannschaften an den Weltmeisterschaften teil. Im Gegensatz zu früher, als noch Platzierungsspiele über den Titel entschieden, werden die Mannschaften nun in vier Gruppen eingeteilt. Der jeweilige Erstplatzierte qualifiziert sich direkt für das Viertelfinale, die Zweit- und Drittplatzierten müssen in die sogenannten Überkreuzspiele (oder auch Achtelfinals). Der neue Modus soll für mehr Spannung von Beginn an sorgen.

DAZN überträgt alle Spiele live, im deutschen Free-TV sind die Spiele leider nicht zu sehen.

Leichtathletik: Russland bleibt gesperrt – neuer CEO bei IAAF – WM 2023 in Budapest

Das IAAF Council Meeting Anfang dieser Woche in Monaco war alles andere als ereignisarm. Der Beschluss, der wohl für die meisten Schlagzeilen sorgte, war die Aufrechterhaltung der Suspendierung Russlands. Der russische Leichtathletikverband RusAF erfülle nicht die Bedingungen, die die IAAF für eine Wiederaufnahme gestellt hat. Dazu gehört u.a. der Zugang zur Datenbank des Anti-Doping-Labors in Russland. Mit dieser Entscheidung stellt sich die IAAF gegen die Welt-Doping-Agentur WADA sowie das IOC, die die Suspendierung Russlands schon längst wieder aufgehoben haben. Für die russischen Athletinnen und Athleten bedeutet dies, zumindest bei der Hallen-EM nächstes Jahr in Glasgow als neutrale AthletInnen antreten zu müssen.

Außerdem fand ein Führungswechsel bei der IAAF statt. Der ehemalige britische Hürdensprinter Jon Ridgeon wird ab März 2019 Olivier Gers als CEO der IAAF ersetzen. Bislang war dieser bei CSM Sport and Entertainment tätig, dessen Vorstandsvorsitzender IAAF-Präsident Sebastian Coe ist. Der Franzose Olivier Gers gab den Posten bereits nach 18 Monaten wieder auf, da er nicht mit der zukünftigen kommerziellen Ausrichtung des Weltverbandes einverstanden war.

Des Weiteren wurde Budapest als Ausrichter der Leichtathletik-WM 2023 bekannt gegeben. Sie waren die einzigen Bewerber und wurden von Sebastian Coe favorisiert. 2019 findet die WM in Doha (Katar) statt, 2021 in „Tracktown“ Eugene (USA). Bei der jährlichen Jahresabschluss-Gala der IAAF wurde zudem die Dreispringerin Catherine Ibarguen zur Leichtathletin des Jahres und der Marathon-Weltrekordler Eliud Kipchoge zum Leichtathleten des Jahres ausgezeichnet.

Doping: Ines Geipel tritt zurück

Ein Paukenschlag am Dienstag: Ines Geipel tritt von ihrem Posten als Vorsitzende des Doping-Opfer-Hilfevereins zurück. Der Verein wurde 1999 gegründet und unterstützt seither die Opfer des DDR-Dopings. Nachfolger Geipels soll Rechtsanwalt Dr. Michael Lehner werden, einer der Gründungsmitglieder des Vereins. Grund für den Rücktritt sind die Turbulenzen der letzten Wochen. Es wurden Vorwürfe laut, dass Gutachten sowie die Opferzahlen geschönt worden wären. Auch der Führungsstil von Geipel wurde kritisiert. Um wieder Ruhe in den Verein zu bringen, zieht sich Geipel nun als Vorsitzende zurück. Dabei gab es erst vor zwei Wochen Grund zur Freude, als der Dopingopfer-Hilfefonds auf 13,65 Millionen Euro aufgestockt und die Antragsfrist auf den 31.12.2019 verlängert wurde.

Fußball: Missbrauchsvorwürfe gegen afghanischen Verband

Die FIFA hat Ermittlungen gegen den afghanischen Fußballverband AFF eingeleitet und reagiert somit auf Vorwürfe, dass Verbandsvertreter Nationalspielerinnen der afghanischen Mannschaft sexuell missbraucht und körperlich misshandelt haben sollen. Diese Vorwürfe betreffen auch den Präsidenten des Verbandes, Keramuddin Keram. Der AFF bestreitet diese Anschuldigungen vehement. Der Sponsor der afghanischen Nationalmannschaft zog dennoch schon erste Konsequenzen: Sportartikelhersteller Hummel stellte sein Engagement vorerst ein und forderte den Rücktritt von Keram.

Aufsehen erregten auch die Knebelverträge, die die Nationalspielerinnen Afghanistans unterschreiben sollten. Nationalspielerin Mina Ahmadi veröffentlichte einen Auszug eines solchen Vertrages bei Facebook. Aus dem geht hervor, dass die Spielerinnen bei allen öffentlichen Auftritten einen Hijab tragen müssen, außerdem wird ihnen der Kontakt zur Presse untersagt, solange dieser nicht vom Verband genehmigt ist. Die Kapitänin der Nationalmannschaft, Shabnam Mobarez‏, verweigerte ebenfalls ihre Unterschrift, da der Vertrag keine Regelung zur Bezahlung beinhaltete und ihr untersagte, Sponsoren außerhalb der Nationalmannschaft zu akquirieren. Seitdem wurden sie und einige andere Spielerinnen nicht mehr in die Nationalmannschaft berufen.

https://twitter.com/shabnammobarez/status/1064650291428102144

Boxen: Markus Beyer gestorben

Eine traurige Nachricht zu Beginn der Woche: Ex-Boxweltmeister Markus Beyer erlag am Montag (03.12.) im Alter von nur 47 Jahren einer Krebserkrankung. Beyer begann seine Karriere unter der Führung von Trainer Ulli Wegner in der DDR bei der SG Wismut Gera. 1988 wurde er Junioren-Europameister, 1992 sowie 1996 nahm er an den Olympischen Spielen teil. Nachdem er 1996 ins Profilager wechselte, gelang ihm das Kunststück, den WM-Titel im Supermittelgewicht dreimal zu gewinnen. 2008 musste er seine Karriere verletzungsbedingt beenden.

Fußball: EM 2021 in England

Am Montag gab die UEFA bekannt, dass die Fußball-EM der Frauen 2021 in England stattfinden wird. Das Mutterland des Frauenfußballs war allerdings der einzige Bewerber. Das Finale wird im Londoner Wembley Stadium ausgetragen, welches Platz für 90.000 Zuschauer hat. Andere Ausrichtungsorte sind Manchester, Sheffield, Southampton und Brighton.

Der Zuschlag für die EM 2021 bestätigt den englischen Verband in seinen Bemühungen der letzten Jahre, den Frauenfußball vermehrt zu fördern. So investierte die FA erst im Januar dieses Jahres 56 Millionen Euro für die nächsten sechs Jahre, die vor allem dem Nachwuchs zu Gute kommen sollen. Dass diese Maßnahmen Erfolg bringen, zeigt das gute Abschneiden der englischen Nationalmannschaft bei der EM 2017, als sie sich erst im Halbfinale den Niederlanden geschlagen geben musste. Auch die FA Women’s Super League erfreut sich immer größerer Beliebtheit sowohl bei Spielerinnen als auch bei Zuschauern.

News, News, News!

Hier die aktuellen Nachrichten aus Sport und Politik. Mit dabei diesmal die Weltmeisterschaften im Gewichtheben und Schach, die Basketballerinnen der WNBA sowie Turnen und Doping.

Schach: Magnus Carlsen vs. Fabiano Caruana

Freitag begann die Schach-Weltmeisterschaft zwischen Titelverteidiger Magnus Carlsen und dem Herausforderer Fabiano Caruana in London. Seit 1990 ist es das erste Mal, dass die Nummer 1 und 2 der Weltrangliste aufeinander treffen. Caruana könnte Carlsen im Laufe der WM sogar einholen und erstmals die Nummer 1 der Welt werden. Beide trennen nur drei Punkte. Der SPIEGEL hat beide Kontrahenten ausführlich porträtiert. 

Basketball: WNBA-Spielerinnen wollen neu verhandeln

Die Spielerinnenvereinigung der US-amerikanischen Basketballliga WNBA hat bekannt gegeben, frühzeitig aus dem nach der Saison 2019 endenden CBA (Collective Bargaining Agreement) auszutreten. Dieser CBA bestimmt darüber, zu welchen Anteilen die Spielerinnen an den Erlösen der WNBA beteiligt werden. Denn während die WNBA als die beste Frauen-Basketballliga der Welt gilt, bekommen die Spielerinnen nur rund zwanzig Prozent der WNBA-Erlöse ausgezahlt. Zum Vergleich: in der NBA sind es rund fünfzig Prozent. Die Spielerinnen hoffen, so für höhere Gehälter sowie bessere Spiel- und Reisebedingungen kämpfen zu können.

Die WNBA ist noch eine relativ junge Liga, die erste Saison wurde 1997 ausgetragen. Wie in der NBA gibt es auch hier eine Gehaltsobergrenze, die aber nicht 110.000 US-Dollar überschreiten darf. Im Durchschnitt verdienen die Spielerinnen rund 71.000 US-Dollar. Dies ist auch der Grund, weshalb viele Spielerinnen in der Off-Season in den lukrativeren europäischen und asiatischen Ligen spielen. Auch hier im Vergleich zu der NBA: das Mindestgehalt eines NBA-Spielers beträgt circa 580.000 US-Dollar. Sogar die Schiedsrichter verdienen in der NBA mehr als die bestbezahlteste Spielerin der WNBA: 150.000 US-Dollar.

Gewichtheben: WM in Ashgabat in vollem Gange

Bis gestern maßen sich in Ashgabat / Turkmenistan die besten GewichtheberInnen der Welt. Nach neun Wettkampftagen führen die Chinesen wenig überraschend den Medaillenspiegel an. Zudem fielen bisher eine Reihe von Weltrekorden, was aber damit zu erklären ist, dass der IWF im Vorfeld die Gewichtsklassen neu einteilte und alle alten Weltrekorde annullieren ließ. Für Deutschland sind elf Athleten und Athletinnen am Start. Darunter auch der amtierende Europameister Nico Müller, der in neuen Gewichtsklasse bis 81 kg den siebten Platz belegte.

Mehr als 70 GewichtheberInnen wurden im Vorfeld jedoch von den Wettkämpfen ausgeschlossen, da sie ihre Aufenthaltsorte nicht korrekt in das ADAMS-System der WADA eintrugen. Einzige Ausnahme: vier Gewichtheber aus dem Gastland, die trotz ADAMS-Verfehlungen teilnehmen dürfen. Diese Entscheidung sorgte für Unruhe innerhalb des Weltverbandes IWF, da aufgrund der großen Dopingproblematik im Gewichtheben immer noch der Olympia-Ausschluss im Raum steht.

Apropos Doping, mit Saeid Mohammadpour (Iran), Siripuch Gulnoi (Thailand) und Denis Ulanov (Kasachstan) erhielten drei Athleten und Athletinnen nachträglich ihre Medaillen der Olympischen Spiele 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro. Überreicht wurden diese in gesonderten Medaillenzeremonien. Besonders der Fall Mohammadpour macht deutlich, wie groß das Thema Doping im Gewichtheben ist. Der Iraner belegte 2012 ursprünglich den fünften Platz in der 94kg-Gewichtsklasse und rückte auf den ersten Rang vor, nachdem sechs der ersten sieben Finalisten bei Nachtests des Dopings überführt wurden. Südkoreas Kim Min-jae, eigentlich damals Achter, bekam die Silbermedaille zugesprochen, während Tomasz Zieliński, momentan ebenfalls wegen Dopings gesperrt, die Bronzemedaille erhält.

Schwimmen: Dopingsperre für Filippo Magnini

Der vierfache Weltmeister Filippo Magnini wurde wegen versuchten Dopings für vier Jahre gesperrt. Er soll versucht haben, Dopingmittel beim Sportarzt Guido Porcellini zu erwerben. Magnini streitet dies allerdings ab und wird das Urteil anfechten. Die 1.200 Euro, die er ihm nachweislich überwiesen hatte, sollen nur für Trockenpilze bestimmt gewesen sein. Bei diesem Rechtstreit geht es jedoch vor allem um Magninis guten Ruf, denn er trat bereits Ende letzten Jahres vom Leistungssport zurück. Sein Staffelkollege Michele Santucci wurde für das gleiche Vergehen ebenfalls für vier Jahre aus dem Verkehr gezogen.

Turnen: Schwerwiegende Konsequenzen für US-Turnverband

Nach einer sehr erfolgreichen WM für die US-TurnerInnen nun der Paukenschlag am Montagabend. Dem US-Turnverband droht, den Status als Dachverband zu verlieren. Das veröffentlichte das Nationale Olympische Komitee der USA (kurz: USOC) in einem öffentlichen Brief. Dieser Schritt ist quasi gleichbedeutend mit der Auflösung des Verbandes, dessen Aufgaben dann in die Verantwortung des USOC fallen würden. Das USOC zieht damit die Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal um Larry Nassar und dessen schlechte Aufarbeitung durch USA Gymnastics. Es sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass auch das USOC aufgrund seiner Rolle im Nassar-Fall in scharfe Kritik geriet. Mehrere Turnerinnen geben nämlich an, die USOC-Führung schon vor Jahren vom Missbrauch durch den ehemaligen Mannschaftsarzt in Kenntnis gesetzt zu haben – ohne Erfolg.

Boxen: Bleibt Manuel Charr Weltmeister?

Eigentlich schien alles klar: Manuel Charr sollte wegen eines positiven Dopingtests der Weltmeistertitel im Schwergewicht aberkannt werden. Doch aufgrund von Verfahrensfehlern auf Seiten der VADA (Voluntary Anti-Doping Association) folgt nun wohl der Freispruch für Charr. Zwar fand man in dessen Dopingprobe vom August die Steroide Drostanolon und Epitrenbolon, Charr und seine Begleiter waren jedoch entgegen der Regularien nicht bei der Öffnung der B-Probe anwesend. Außerdem, so heißt es, war das Labor, das seine Probe kontrollierte, nicht offiziell akkreditiert.

News, News, News!

Hier die aktuellen Nachrichten aus Sport und Politik. Mit dabei diesmal die FIFA, Ringen sowie Turnen und vieles mehr.

Ringen: Der weltmeisterliche Frank Stäbler

Frank Stäbler 2012.

Noch bis Sonntag findet die Weltmeisterschaft im Ringen in Budapest statt. Gestern, am Freitagabend, schaffte der Deutsche Frank Stäbler dann Historisches: er wurde zum dritten Mal nach 2015 und 2017 Weltmeister. Und das in drei verschiedenen Gewichtsklassen. Dies ist vorher noch niemandem gelungen. Ansonsten sieht die Medaillenausbeute der deutschen Mannschaft bisher mau aus. Bis auf Frank Stäbler sind alle anderen Ringer früh ausgeschieden, darunter auch die Weltmeisterin von 2014, Aline Focken. Großes Aufsehen erregte außerdem das „Rematch oft he Century“, bei dem der Titelverteidiger in der 92kg-Klasse, Kyle Snyder aus den USA, auf den zweifachen Weltmeister und Olympiasieger Abdulrashid Sadulaev traf. Letzterer konnte seinen Weltmeistertitel zurück erobern, nachdem Snyder ihm nach einer fast dreijährigen Siegesserie letztes Jahr eine schmerzhafte Niederlage zufügte.

Fußball: die FIFA in Ruanda

Die letzten Tage fand das FIFA Council Meeting, bei dem die Mitglieder des höchsten Gremiums des Weltfußballverbands zusammenkommen, in Ruandas Hauptstadt Kigali statt. Im Mittelpunkt der Berichterstattung standen die Bemühungen von Präsident Gianni Infantino, diverse Wettbewerbe entweder zu reformieren oder sogar ganz neu einzuführen. Sollte ihm das gelingen, versprach eine Gruppe von bisher unbekannten Investoren eine Summe von rund 22 Milliarden Euro für genau diesen Zweck.

Gianni Infantino

Die UEFA ist von diesen Plänen allerdings alles andere als begeistert. Denn zum einen betrifft es die Nations League, ein Produkt der UEFA, die Infantino nun gerne weltweit alle zwei Jahre austragen möchte. Zum anderen möchte er die Klub-Weltmeisterschaft vom Winter in den Sommer verlegen und auf 24 Mannschaften aufstocken. Da die Meinungen dieses Thema betreffend aber so weit auseinander gehen, sagte man die Abstimmung darüber gestern ab. Stattdessen wurde eine Taskforce gegründet, die beim nächsten FIFA Council Meeting im März 2019 ihre Vorschläge vorstellen soll.

Des Weiteren beschloss die FIFA, die Prämien für die Frauenfußball-WM nächstes Jahr in Frankreich zu verdoppeln. Es werden nun rund insgesamt 26,3 Millionen Euro ausgezahlt, erstmals auch an alle 24 teilnehmenden Nationen. Zum Vergleich: die Herren-Nationalmannschaft Frankreichs bekam für ihren Weltmeistertitel 32,5 Millionen Euro. Dies beklagte auch die Spielervereinigung FIFPro. Es sei noch ein langer Weg zur Gleichberechtigung im Fußball.

Wieso traf sich die FIFA eigentlich in Ruanda? Infantino spekulierte hier wohl mit einer geringeren Zahl an JournalistInnen. Außerdem ist der Präsident Ruandas, Paul Kagame, ein großer Fußballfan. So wurde im Sommer dieses Jahres bekannt, dass Ruanda von nun an Trikotsponsor vom FC Arsenal ist. Die Rede soll hier von einem Betrag in Höhe von rund 34 Millionen Euro sein. Besonders brisant macht diesen Deal, dass sich Ruanda größtenteils von Entwicklungsgeldern finanziert. Ein weiterer Punkt ist, dass nächstes Jahr die Präsidentschaftswahlen anstehen und Infantino besonders auf die Stimmen der afrikanischen Verbände zählen muss.

Kunstturnen: das Comeback der Simone Biles

Simone Biles

Vor zwei Tagen begann auch die Turn-WM in der katarischen Hauptstadt Doha. Alle Augen werden da natürlich auf die US-Amerikanerin Simone Biles gerichtet sein, die ihr internationales Comeback nach fast zwei Jahren Pause gibt. Biles ist das prominenteste Opfer vom US-Teamarzt Larry Nassar, der Anfang des Jahres wegen sexuellen Missbrauchs in mehr als 300 Fällen zu mindestens 175 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Im Zuge des Missbrauchs-Skandals mussten auch mehrere hohe Offizielle des US-Sports ihren Hut nehmen. So wurde der ehemalige Geschäftsführer des US-Turnverbands letzte Woche verhaftet. Man wirft ihm Vertuschung und Verschleppung von Beweismitteln vor. Die unmittelbare Vorbereitung von Biles, die sich selbst als Überlebende bezeichnet, ist allerdings getrübt. Sie musste den Vorabend der Wettbewerbe wegen Nierensteine im Krankenhaus verbringen.

Die deutsche Mannschaft besteht aus jeweils sechs Athleten und Athletinnen, darunter Marcel Nguyen und Andreas Toba sowie Elisabeth Seitz und Kim Bui. Pauline Schäfer, Titelverteidigerin am Stufenbarren, verpasst die Wettkämpfe leider verletzungsbedingt. Eine Neuerung bringt die WM aber auch noch mit sich. Erstmals soll nämlich der Videobeweis zum Einsatz kommen. Waren bisher zwei Kampfrichter mit der Aufgabe betreut, den Schwierigkeitswert einer Übung zu ermitteln, übernimmt dies nun ein Computerprogramm.

Leider werden die Wettkämpfe nicht im deutschen Fernsehen übertragen, dafür aber auf sportschau.de und sportdeutschland.tv. Hier ist eine Übersicht.

Boxen: AIBA versinkt weiterhin im Chaos

Selbst die Drohung des Internationalen Olympischen Komitees, Boxen aus dem Programm der Spiele 2020 in Tokio zu nehmen, bringt keine Ruhe in den Box-Weltverband. Nachdem der langjährige Präsident Wu Ching-Kuo aus Taiwan wegen „Missmanagements“ lebenslang vom AIBA gesperrt wurde, steht bislang nur der Usbeke und bisherige Vize-Präsident Gafur Rachimow als Nachfolger zur Wahl. Einziges Problem: Rachimow wird von US-Behörden mit dem Handel von Heroin in seinem Heimatland in Verbindung gebracht. Er sei einer der führenden Kriminellen Usbekistans. Zwar gibt es in dem Kasachen Serik Konakbajew einen potenziellen Gegenkandidaten, dieser wurde aber aus unerfindlichen Gründen nicht fristgerecht auf die Kandidatenliste gesetzt. Dagegen geht dieser nun vorm CAS vor. Die Wahl findet am 3. November in Moskau statt.

Doping: Sperre für Johan Bruyneel

Auch in der Welt des Dopings gibt es Nachrichten. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) sperrte Johan Bruyneel, ehemaliger Teamchef von Lance Armstrong, lebenslang, nachdem er ursprünglich für zehn Jahre gesperrt war. Daraufhin veröffentlichte er auf Twitter einen offenen Brief, in dem er Reue für seine Taten zeigt, aber gleichzeitig auch die Rechtmäßigkeit des USADA-Urteils anzweifelt.

https://twitter.com/JohanBruyneel/status/1055169038962311168

Das CAS sperrte im Zuge dessen auch den Teamarzt Pedro Celaya Lezama lebenslang und verlängerte die Sperre von Teamtrainer Jose Martí Martí von acht auf 15 Jahre. Teamarzt Luis Garcia del Moral bekam dagegen seine lebenslange Sperre reduziert, so dass er ab jetzt wieder am Radzirkus teilnehmen kann.

Leichtathletik: Heike Drechsler rehabilitiert

Heike Drechsler

Mithilfe eines Gutachtens kann die ehemalige Weitspringerin Heike Drechsler nun widerlegen, dass sie zur DDR-Zeit im Dienste der Stasi stand. Zwar ist sie als „IM Jump“ geführt worden, sie war jedoch nur ein sogenannter „Vorlauf-IM“. So unterschrieb sie weder eine Verpflichtungserklärung noch übermittelte sie Berichte an die Stasi. Die Dopingvorwürfe, mit denen sie immer wieder konfrontiert wird, bleiben davon jedoch unberührt.

Doping-News der Woche (KW 20)

Russland: Rusada, Fußball, weitere Dopingsperren und Wettkampfausschluss

Yelena Slesarenko | Quelle: Bjarte Hetland; Lizenz: CC BY-SA 3.0

Nachuntersuchungen diverser Doping-Proben haben zur Sperre von vier russischen Leichtathletinnen geführt. Darunter ist auch Yelena Slesarenko, Olympiasiegerin im Hochsprung von 2004, der man die Einnahme von Oral Turinabol (Steroide) bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking sowie bei der Weltmeisterschaft 2011 in Daegu nachwies. Dafür sperrte sie der russische Leichtathletik-verband für vier Jahre bis Oktober 2020. Betroffen sind außerdem Yekaterina Volkova (Hindernis), Ksenia Agafonova und Elizabeth Grechishnikova (beide Langstrecke), die ebenfalls positiv auf Oral Turinabol getestet und deshalb für zwei Jahre von jeglichen Wettkämpfen ausgeschlossen wurden.

Der Internationale Leichtathletik-Weltverband (IAAF) hat fünf russischen Gehern den Status als neutrale Athleten aberkannt: Klavdiya Afanasyeva, Olga Eliseeva, Yuliya Lipanova, Sergey Sharypov und Sergey Shirobokov, Silbermedaillengewinner der Weltmeisterschaft letztes Jahr in London über 20km, dürfen vorerst an keinen internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Grund hierfür sind Aufnahmen, die die Athleten beim Training mit Viktor Chegin zeigen. Dieser bekam nämlich ein lebens-langes Trainingsverbot auferlegt, nachdem eine große Anzahl seiner Schützlinge wegen Dopings aufgefallen waren.

Die russische Anti-Doping-Agentur (Rusada) bleibt weiterhin suspendiert. Das gab die WADA nach einer Sitzung ihres Exekutivkomitees bekannt. Damit die Sperre auf-gehoben wird, müsste die Rusada den McLaren-Bericht anerkennen und Zugang zu beschlagnahmten Dopingproben gewährleisten. Bisher weigert sich Russland allerdings konsequent. Außerdem droht der AIBA, dem Weltverband des Olympischen Boxsports, die Aberkennung der WADA-Konformität, d.h. die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio ist gefährdet. Die AIBA vergab letztes Jahr die Weltmeisterschaft 2019 nach Russland, obwohl internationale Verbände von der WADA angehalten wurden, dies zu unterlassen.

Es gibt des Weiteren neue Entwicklungen, was das Doping im russischen Fußball und den aktuellen WM-Kader des Gastgebers angeht. Hierzu ein Beitrag, der in der ARD Sportschau lief: hier.

Fußball: Dopingsperren für Paolo Guerrero & Joao Pedro

Paolo Guerrero | Quelle: Juan Diego Ugaz Ureta; Lizenz: CC0 1.0

Paolo Guerrero wird die Weltmeisterschaft in Russland wegen einer Dopingsperre verpassen. Der Kapitän der peruanischen Nationalmannschaft wurde im Oktober 2017 nach einem WM-Qualifikationsspiel gegen Argentinien positiv auf ein Abbauprodukt von Kokain getestet. Nachdem die FIFA seine Sperre von einem Jahr auf sechs Monate reduzierte, verlängerte der Internationale Sportgerichtshof CAS die Sperre nun auf 14 Monate. Guerrero macht einen Tee für den positiven Test verantwortlich, in dem Spuren von Kokain enthalten gewesen sein sollen. Der CAS begründete die Länge der Sperre jedoch damit, dass jeder Sportler selbst dafür verantwortlich sei, was er seinem Körper zuführe. Eine Dopingsperre von sechs Monaten muss hingegen Joao Pedro vom italienischen Erstligisten Cagliari Calcio absitzen – dem Brasilianer wurde die Einnahme des Diuretikums Hydrochlorothiazid nachgewiesen.

Gewichtheben: IWF veröffentlicht zahlreiche Doping-Vergehen

Der Internationale Gewichtheber-Verband hat diesen Monat einige Dopingvergehen veröffentlicht, darunter sind drei Athleten aus Malaysia. Ronny Bin Jesos, Muhamad Zaidi Bin Mohd Nordin sowie Muhamad Hakimie Haikal Bin Nordin wurden alle positiv auf das Steroid Stanozolol getestet. Somit droht Malaysia eine zweijährige internationale Wettkampfsperre. Fazal Karim Turkman aus Afghanistan und Asomuddin Sangov aus Tadschikistan wurden die Einnahme der Stimulanz Methylhexanamin nachgewiesen. Die Probe von Sunatullo Oyev, ebenfalls aus Tadschikistan, enthielt Spuren von Methylhexanamin und Furosemid (Diuretikum).

Reitsport: Lebenslange Dopingsperre für Australiens Top-Trainer

Dopingermittlungen haben zu etlichen Sperren im australischen Galoppsport geführt. So wurde unter anderem Robert Smerdon, einer der bekanntesten Trainer in dieser Disziplin, lebenslang gesperrt. Gegen sieben weitere Trainer sowie Funktionäre wurden ebenfalls Sperren in einer Höhe von bis zu vier Jahren ausgesprochen. Von 2010 bis 2017, so der Vorwurf, sollen im Reitstall Aquanita Racing Pferde mit leistungs-steigernden Medikamenten behandelt worden sein.

Leichtathletik: Spaniens Europameister wegen Doping-Handels gesperrt

Ilias Fifa, Europameister 2016 über 5.000m, wurde zusammen mit vier weiteren Leichtathleten (Ayoub Mokhtar, Idriss Lahouifi, El Mahdi Lahouifi und Mostafa Benslimane) wegen des Handels mit Dopingmitteln für jeweils vier Jahre gesperrt. Bereits im Oktober 2017 wurden die Sportler im Rahmen der Operation Chamberi verhaftet und befragt. Die Behörden in Spanien sehen es als bewiesen an, dass sie einem illegal handelnden Doping-Ring angehören. Der Langstreckenläufer Mostafa Benslimane soll der Kopf des Unternehmens gewesen sein.

Tennis: Freispruch für Alizé Cornet

Die französische Tennisspielerin Alizé Cornet ist knapp einer Dopingsperre entgangen. Der Internationale Tennisverband (ITF) sprach sie trotz drei verpasster Dopingkontrollen frei. Cornet sei am dritten verpassten Test nicht Schuld gewesen, da die Türsprechanlage ihrer Wohnung in Cannes defekt gewesen sei. Die Kontrolleurin hätte nicht alles in ihrer Macht stehende getan, um Alizé Cornet anzutreffen und zu kontrollieren.

 

Doping-News der Woche (KW 15)

Biathlon: Russischer Doping-Skandal weitet sich aus

Am Mittwochabend (11.04.) erwischte der Skandal um das russische Staatsdoping den Biathlon-Weltverband (IBU) mit voller Wucht. Ermittlungen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Österreichs (WKStA) ergaben, dass führende Funktionäre der IBU, darunter der langjährige Präsident Anders Besserberg sowie die deutsche Generalsekretärin Nicole Resch, Bestechungsgelder von russischer Seite angenommen haben sollen. Die Rede ist von 65 vertuschten positiven Dopingproben in einem Zeitraum von 2012 bis 2017 sowie von ungefähr 35.000 Euro erschlichenes Preisgeld bei der Biathlon-WM 2017 in Hochfilzen. Anders Besseberg und Nicole Resch lassen bereits ihr Amt ruhen bzw. wurden suspendiert.

https://twitter.com/jellingworth/status/984367824410996736

Gewichtheben: IWF spricht Sperren wegen Doping aus und entzieht Startplätze für diverse Nationen

Der IWF veröffentlichte neue Anti-Doping-Regularien, die die Startplätze für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio neu regeln. So bekommen Nationen, die mehr als 20 Dopingfälle seit Juli 2008 vorweisen, nur einen Startplatz für je einen männlichen und einen weiblichen Teilnehmer zugeteilt. Dies betrifft zum Beispiel Nationen wie Russland, Kasachstan, Aserbaidschan, Armenien und Weißrussland. Nationen mit zehn bis 20 Dopingfällen seit Juli 2008 dürfen je zwei männliche und weibliche Teilnehmer zu den Spielen schicken. Davon betroffen sind der Iran und Indien. Außerdem sprach der IWF zwei Sperren wegen Dopings aus: der Aserbaidschaner Iuri Dudoglo wurde wegen der Einnahme des Steroids Dehydrocholomethyltestosteron (Oral Turinabol) für acht Jahre gesperrt, nachdem er bereits 2013 für zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen wurde. Ebenfalls ein Wiederholungstäter ist Alexandr Spac (Moldau), der wie Dudoglo bis Mai 2025 an keinerlei Wettkämpfen teilnehmen darf. Auch er wurde positiv auf Oral Turinabol getestet.

Leichtathletik: Krisztian Pars wegen Doping bis 2019 gesperrt

Quelle: Nyugat.hu; Lizenz: CC BY-SA 4.0

Der Hammerwurf-Olympiasieger von 2012, Krisztian Pars, ist bis Juli 2019 gesperrt worden. Um welche Substanz es sich dabei handelt, ist jedoch nicht bekannt. Sie soll aber keine leistungssteigernde Wirkung gehabt haben. Die Dopingprobe wurde demnach laut ungarischen Leichtathletikverband im Januar 2018 genommen. Krisztian Pars ist zweimaliger Europameister (2012 und 2014) und gewann bei Weltmeisterschaften zweimal Silber (2011 und 2013).

Radsport: Positive Dopingprobe bei Remy di Gregorio

Der französische Radrennfahrer Remy di Gregorio gab während der diesjährigen Etappenfahrt Paris-Nizza eine positive Dopingprobe ab, die das EPO-Präparat Darbepoetin enthielt, und ist nun vorläufig gesperrt. Di Gregorio wurde bereits während der Tour de France 2012 des Dopings verdächtigt, als er verhaftet und von dem Rennen ausgeschlossen wurde. Allerdings sprach ihn ein französisches Gericht 2013 frei, da die bei ihm gefundenen Substanzen sich als harmlose Vitamine herausstellten. Sein damaliges Team Cofidis rechtfertigte seine damalige Entlassung jedoch mit deren Teamregeln, die es nicht erlaubten, mit externen Medizinern zusammen zu arbeiten, was di Gregorio wohl tat.

Commonwealth Games: Zwei indische Sportler wegen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen ausgeschlossen

Zwei indische Leichtathleten, Rakesh Babu (Dreisprung) und Irfan Kolothum Thodi (Gehen), wurden von den Commonwealth Games in Australien ausgeschlossen, nachdem man Spritzen in ihrem Besitz gefunden hatte. Somit verstießen sie gegen die „No Needle-Policy“, die intravenöse Injektionen nur bei medizinischen Ausnahmen genehmigt. Diese lagen jedoch nicht vor. Drei indische Funktionäre erhielten außerdem eine öffentliche Verwarnung. Bereits vor den Spielen, wie letzte Woche von Sport.Politik berichtet, fand man Spritzbesteck im Quartier der indischen Boxer. In diesem Fall wurden jedoch keine Sportler disqualifiziert.

Tennis: Weltranglisten-83. verklagt WTA und ITF wegen gesundheitsschädigender Doping-Kontrollen

Quelle: Keith Allison; Lizenz: CC BY-SA 2.0

Die Tennisspielerin Madison Brengle (USA) verklagt die Women’s Tennis Association (WTA) und den Tennis-Weltverband (ITF) auf Schadensersatz in Millionenhöhe. Grund hierfür sind die Bluttests der ITF, die den rechten Arm der Spielerin auf Dauer geschädigt haben sollen. Madison Brengle leide nämlich an einer Krankheit, die extreme Schmerzen durch intravenöse Injektionen verursache. Das habe die ITF bei der Anordnung von Dopingkontrollen trotz medizinischen Attests ignoriert. Dadurch sei Brengles Arm so angeschwollen, dass sie unter anderem das Erstrunden-Match bei den US Open 2016 absagen musste. Außerdem sei ihr Aufschlag seitdem nicht mehr so kraftvoll. Nun möchte sie durch die Klage verlorenes Preisgeld geltend machen.

US-Sport: Dopingsperren in der NBA und NFL

Quelle: Ed Yourdon; Lizenz: CC BY-SA 2.0

Shooting Guard Jodie Meeks von der Basketballmannschaft Washington Wizards wurde die Einnahme des Wachstumshormons Ipamorelin nachgewiesen. Die NBA sperrte ihn deshalb für 25 Spiele. Somit fällt Meeks für die kommende Playoff-Serie gegen die Toronto Raptors aus. American Footballer Mark Sanchez, derzeit als Free Agent in der NFL unterwegs, muss wegen Dopings die ersten vier Spiele der nächsten Saison aussetzen. Auf welche Substanz Sanchez positiv getestet wurde, ist bislang allerdings nicht bekannt.

Die Doping-News der letzten Woche(n) (KW 14)

Gewichtheben: Zwei Olympioniken positiv getestet

Der Internationale Gewichtheber-Verband (IWF) veröffentlichte Anfang April die beiden positiven Doping-Tests von Oleksandr Pielieshenko (Ukraine) und Sona Poghosyan (Armenien). Letzterer wurde das Wachstumshormon GHRP-2 nachgewiesen, somit droht der EM-Dritten (-75kg) von 2017 eine vierjährige Sperre. Eine achtjährige Sperre erwartet dagegen Pielieshenko, da er bereits von 2013 bis 2015 wegen Steroiddopings aus dem Verkehr gezogen wurde. Diesmal wies man dem Europameister von 2016 in der -85kg-Kategorie das Diuretikum Chlorthalidon nach.

Gewichtheben: Armenien verwickelt in russischen Dopingskandal

Laut einem Bericht der Journalisten von hetq.am profitierten armenische Gewichtheber und Gewichtheberinnen vom russischen Staatsdoping-Programm, welches 2015 aufgedeckt wurde. So wurden die Dopingproben der Sportler regelmäßig im Moskauer Dopinglabor untersucht, um sicherzustellen, dass nur „saubere“ Athleten an internationalen Wettkämpfen teilnehmen würden. Außerdem wurden die Sportler vor internationalen Kontrollen gewarnt. Sollten die Dopingproben trotz alledem positiv ausgefallen seien, wurden sie vom Dopinglabor in Moskau als negativ deklariert. Außerdem berichteten die Gewichtheber, dass die Dopingmittel vom armenischen Gewichtheber-Verband gestellt wurden und dieser über alle Doping-Aktivitäten der Sportler unterrichtet war. Derzeit ist Armenien vom IWF für ein Jahr von allen internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Grund hierfür waren die zahlreichen positiven Nachtests von armenischen Gewichthebern bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012.

Handball: Russland wird wegen Dopings EM-Silber aberkannt

Die russischen Handball-Damen verlieren ihre Silbermedaille, die sie bei der letztjährigen U19-EM in Slowenien gewannen, nachdem drei ihrer Spielerinnen positiv auf das Herzmittel Meldonium getestet wurden. Antonina Skorobogatchenko, Maria Duvakina und Mariia Dudina erhielten deswegen bereits im Januar diesen Jahres eine Sperre von 20 Monaten, die rückwirkend ab September 2017 gilt. Außerdem muss der russische Handball-Verband eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro bezahlen.

Boxen: Spritzenfund bei Indiens Boxern

Im Vorfeld der Commonwealth Games an der australischen Gold Coast fand man Spritzen im Müll der Unterkunft, in der die indische Boxmannschaft untergebracht ist. Obwohl die Medizinische Kommission der Commonwealth Games Federation einen Verstoß gegen die „No Needle Policy“ feststellte, erhielt der Mannschaftsarzt Amol Patil lediglich eine öffentliche Verwarnung. Dieser gab nämlich an, einem Athleten eine Vitamin-Injektion gesetzt zu haben und somit nicht gegen Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen zu haben. Bereits bei den letzten Commonwealth Games 2014 in Schottland sowie bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurden Spritzen im Quartier der Inder entdeckt. Für diese Vorfälle erhielten sie ebenfalls jeweils eine öffentliche Verwarnung.

US-Sport: Dopingfälle im American Football und Baseball

Linebacker Thomas Davis von den Carolina Panthers wurde von der NFL für vier Spiele wegen Dopings gesperrt. Welche Substanz zu dem positiven Test führte, ist unbekannt. Allerdings sprach Davis in einer von ihm veröffentlichten Stellungnahme von einem Estrogen-Blocker, der seiner Meinung nach in einem Nahrungsergänzungsmittel enthalten war. Ebenfalls positiv getestet wurde der Baseballer Michael Chavis, die größte Nachwuchshoffnung der Boston Red Sox. Er erhielt eine Sperre von 80 Spielen, da ihm die Einnahme des Steroids Dehydrochlormethyltestosteron – eher bekannt als DDR-Dopingmittel Oral Turinabol – nachgewiesen werden konnte.

Allgemein: US-Dopingfahndern geht Topdealer ins Netz

In den USA ist ein Dopingdealer mit seinen Geschäften aufgeflogen. Michael A. Moorcones, unter seinem Alias Thomas Mann im Internet unterwegs, soll über 8.000 Kunden, darunter etliche Profi-Sportler aus der Leichtathletik, American Football, etc., mit Dopingmitteln beliefert haben. Die New York Times hat darüber berichtet, nachzulesen hier.