Powell vs. Lewis: Ein Sprung für die Ewigkeit?

Heute vor 27 Jahren sprang Mike Powell bei der WM in Tokio 8,95m und stellte damit einen neuen Weltrekord im Weitsprung auf.

Dass nun aber ausgerechnet Mike Powell und nicht wie erwartet der damalige Leichtathletik-Superstar Carl Lewis die bisherige Bestmarke von Bob Beamon aus dem Jahr 1968 übertreffen würde, war eine Sensation. Deren angespanntes Verhältnis gepaart mit der außergewöhnlichen sportlichen Leistung an diesem Abend – immerhin gelang Carl Lewis mit vier Sprüngen über 8,80m die beste Serie seiner Karriere – macht dieses WM-Finale bis heute zum besten Weitsprung-Wettkampf aller Zeiten.

Bis auf Powells Auftaktweite landete jeder gültig gegebene Sprung der Beiden jenseits der 8-Meter-Marke. Im vierten Versuch sah Carl Lewis mit einem Sprung auf 8,91m sogar wie der neue Weltrekordler und sichere Sieger aus. Doch der nicht zulässige Wind sowie Mike Powells Riesenweite von 8,95m im fünften Versuch machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Nach 15 Niederlagen gegen Lewis in Folge krönte sich Powell so zum Weltmeister und neuen Weltrekordler. Selbst der Siebtplatzierte Giovanni Evangelisti aus Italien blieb mit 8,01m über der magischen 8-Meter-Marke.

Zwar konnte Mike Powell seinen WM-Titel 1993 verteidigen, ein Olympiasieg blieb ihm jedoch verwehrt. Jeweils 1988, 1992 und 1996 zog er den Kürzeren gegen Carl Lewis, der mit vier Weitsprung-Siegen bei Olympischen Spielen in die Geschichte einging. Der Versuch, sich im Alter von 40 Jahren für die Spiele 2004 in Athen zu qualifizieren, scheiterte daraufhin. Der einzige Weitspringer, der Powells Marke seitdem übertreffen konnte, war Ivan Pedroso. Der Kubaner sprang bei einem Meeting in Sestriere 8,96m – wegen Unregelmäßigkeiten bei der Windmessung wurde diese Weite jedoch nicht offiziell anerkannt.

 

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